Jubiläumsbrief: Vor zehn  Jahren wurde die BOCS Stiftung eingetragen

 

            Liebe Unterstützer, Freiwillige, Leser, zivile und offizielle Partner, Sympathisanten!

 

Wir schreiben am 10. Jubiläum der Eintragung der BOCS Stiftung, aber bereits im 29. Jahr ihrer Tätigkeit diesen Jubiläumsbrief, denn die Bokor Öko Gruppe begann im Jahre 1975 ihre Arbeit. (Környezetvédelmi Lexikon I. Band, Seite 139. „ Seit 1975 ist sie tätig, aufgrund der evangelischen Gewaltlosigkeit, der Verantwortung für die zukünftigen Generationen, für die Armen und die Unterdrückten beschäftigt sie sich in erster Linie mit den philosophischen, ethischen, pädagogischen und sozialen Seiten. Sie bemüht sich in kleinen Gruppen, in Lagern zum nichtmateriellen Reichtum, zum nicht auf dem Konsum beruhenden Glück zu erziehen.“.)

Es ist für uns ein gutes Gefühl, uns an diese beinahe drei Jahrzehnte zurückzuerinnern, in denen so viel Interessantes, Wertvolles und Großartiges geschehen ist. Das stärkt uns und gibt uns Kraft zur Fortsetzung.

            1975 begannen die Jugendgruppen der Basilika in Székesfehérvár, sich unter der Leitung von Gyula Simonyi mit Ökologie zu beschäftigen, und im Jahre 1977 wurden die damit verbundenen Aufgaben in dem Weihnachtsbeschluss niedergelegt (sie sind nach der politischen Wende in der Zeitschrift Harmadik Part erschienen).

            Seit 1977 fanden Naturschutztage in den klassischen großen Lagern unserer Gruppen aus Székesfehérvár ( Szentendre, Kapolcs, Pakod, Indiánvölgy, Péliföldszentkereszt, Ipolytölgyes) statt. Es begann die Unterstützung der indischen Schulen von Cedric Prakash SJ.

            1978 wurde das Buch der Liebe geschrieben (natürlich noch im Untergrund, maschinengeschrieben).Ab diesem Jahr veranstalteten wir karitative Lager im reformierten Behindertenheim in Dunaalmás.

Ab 1979 findet jeden Herbst und Frühling das Tihanyer Jugendwochenende statt. Im Jahre 1979 wurde die „Tapferkeit“-Studie geschrieben. In diesem Jahr wurde das Theaterstück Die Auferstehung fällt aus aufgeführt und die traditionelle Nachtwache am Gründonnerstag in einer Steingrube im Vértes Gebirge gehalten.

            1980 erschien die Studie Nachdenken über die Lohnarbeit

Ab 1981 wurde der Glaubenunterricht der Basilika in Székesfehérvár in den Untergrund gezwungen, in den darauffolgenden Jahren kamen zahlreiche Jugendliche aus Székesfehérvár wegen Wehrdienstverweigerung ins Gefängnis. Ihre Tat wurde durch die ungarische Übersetzung des Buchs von Jean Michael Hornus Die Herausforderung der Gewaltlosigkeit auch theologisch unterstützt. Das wurde durch die erste Mechanisierung der Untergrund-Auflage, mit einer lochstreifengesteuerten Schreibmaschine, in einer außerordentlich heimlichen Konspiration in der Wohnung der Familie S. verfertigt.

            Ab 1984 halfen wir bei den Sommererholungen von behinderten Kindern in Söréd.

             Ab 1985 nahm Gyula Simonyi an der Gründung der sogenannten Seidenfabrik teil, das eine Wiege der politischen Wende wurde und bis heute ein Heim der Umweltschutzbewegungen ist.  In zwei Sommern bauten wir im Rahmen von Ferienlagern das Heim für katholische behinderte Kinder in Ipolytölgyes.

            1986 organisierten wir eine Öko-Synode im Kreis von katholischen Basisgemeinden. In diesem Jahr besuchte uns Cedirc Prakash SJ zum ersten Mal.

Durch den Commodore 64 Computer und die Robotron Schreibmaschine erreichte die Herausgabe von Untergrund-Auflagen ein höheres Niveau. In vier Jahren erschienen 13 Nummern der Untergrund-Zeitschrift Pálmaág.

            1987 gründeten wir den NOÉ Klub, in dessen Rahmen wir Programme mit mehreren Hunderten  Teilnehmern in dem Vogé Kulturhaus veranstalteten. In zwei Sommern danach fanden Computerlager (in Sukoró, in Balatonszabadi) statt.

            1989 „verletzte“ die Ausreise der Familie Simonyi „das Allgemeininteresse“ nicht mehr, so wurden die Tätigkeiten zur Unterstützung der Ungarn jenseits der Staatsgrenzen (z.B.: mit Csaba Böjte, bevor er nach Deva kam) waren, sowie die europäischen Beziehungen intensiver. 1989 war die Gründung der Zeitschrift Harmadik Part, 1990 die der Érted vagyok und der Tájék, 1991 die der Krisztusi Szolidaritás, während der ersten Jahre dieser Zeitschriften ihres Erscheinens halfen wir auch mit.

            1990 Kontaktaufnahme mit Pax Christi. Von Anfang an nahmen wir am Knüpfen des Netz(werkes der Ungarischen Katholischen Gemeinden) teil. Wir waren auch in der Liga der Gegner der Todesstrafe (HEL), deren Ziel im Jahre 2004 erreicht wurde.

            1991 nahmen wir schon auch am ersten Grünen Treffen teil. Die Treffen der Bokor Ökogruppe, die von Dr.István Dõry und István Farkas organisiert wurden, fanden danach regelmäßig statt.

            1992 wurde das Bruderhof-Tagebuch und das Buch von Eberhard Arnold in England übersetzt. Arbeit in Asien (Ausbildung von Verantwortlichen in den Slums von Bangkok, People’s Plan for 21. century, Thailand). In der Vojvodina wurde die geistige Republik von Kriegsdienstverweigerern (Zitzer Republik) ausgerufen, danach halfen wir in den Kriegsjahren bis ans Ende den Kriegsdienstverweigerern vom Balkan.

            Seit 1993 benutzen wir die E-Mail (zpok). Vortragsreisen in Spanien und in Italien im Frühling, danach eine zweiwöchige Vortragsreise mit Csaba Böjte im Sommer in Siebenbürgen.

Wir gaben das Buch von Ulrich Duchrow heraus (Europa im Weltsystem 1492-1992). Wir organisierten eine osteuropäische Kairos Konferenz in Székesfehérvár. Durch den zweiten Besuch von Cedric Prakash lernten wir die Internationale Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung in Kairo kennen, wo er das Mitglied der indischen NGO Delegation war.

            1994 wurde die BOCS Stiftung offiziell eingetragen. Die Stiftung baut auch auf den im Laufe der unterirdischen Jahre auf dem Gebiet des Umweltschutzes und der Friedensbewegung gewonnenen Erfahrungen und geistigen Schätzen auf. Vorträge im Frühling in Brüssel. (La Poudrier und Pain de Vie Gemeinschaften)

            Mit dem von Dr. István Dõry gegründeten Umwelterziehungs-Schulnetzwerk begann eine Zusammenarbeit, die bis heute andauert. Öko-Ausbildungen für Ungarn in der Slowakei, in der Vojvodina, in Siebenbürgen, in der Karpaten-Ukraine.

            1995 installierten wir die bocs.hu Webseite. Das ist eines unserer wichtigsten Verbreitungsorgane. Während der Jahre publizierten wir mehrere Tausende von Materialien, wir haben monatlich zehntausend Besucher, sie dient auch als Dokumentation unserer Medien-Auftritte, mit Hilfe von Dávid Fülep funktioniert sie seit 2003 als ein multifunktionales Portal. Mit unserer Webseite halfen wir zahlreichen anderen Bewegungen, Autoren, Zeitschriften, Fernsehsendungen, ins Internet zu kommen. Wir schlossen uns als erste aus Osteuropa, der Landminenverbot-Kampagne an, die im Jahre 1997 den Nobelpreis bekommen hat. Wir organisierten eine große Unterschriftensammlung für den Weltgerichtshof, der 1996 die Ächtung der  Atomwaffen erklärte und auch für IFOR. Wir publizierten Nachrichtenbriefe in mehreren Exemplaren mit dem Titel Gerechtigkeit, Frieden und Bewährung der Schöpfung. In Japan, im Weltfriedenstreffen von Studenten wurde unsere Delegierte aus fünfhundert Teilnehmern in die elfköpfige Sprechergruppe gewählt. Wir veranstalteten eine Church & Peace Tagung in Pécel.

            1996 unser erster Besuch in Indien anlässlich der Konferenzen in Asien. Vortragsreise in Schottland im Sommer (Iona, Lake District, Edinborough). Wir trugen am Wochenende beim Jugendtreffen in Csíksomlyó eine Meditationsserie über die Gewaltlosigkeit für viertausend Jugendliche vor. Gyula Simonyi wurde in mehreren Jahren aufgefordert, in den Pax Romana Konferenzen Vorträge zu halten. Im Rahmen des Email-Nachrichtenbriefes Bocsfordító publizierten wir während zweieinhalb Jahre  Übersetzungen mit über zwei Millionen Schriftzeichen, aber wir übersetzten auch ins Englische und ins Serbische. Wir halfen den Jugendlichen in Rumänien, die um die Einführung des Zivildienstes kämpften. 

            1997 Ausbildungen in Tihany. Gesamteuropäische Ökumenische Versammlung in Graz mit zehntausend Teilnehmern, wo wir ein Internetdorf organisierten, und wohin wir Cedric Prakash eingeladen haben.

            1998 zahlreiche Lager und Vorträge in Siebenbürgen, die erste Teilnahme am ersten Balaton Gruppentreffen. Vortragsreise in Frankreich und in der Schweiz (Taize, Grandchamp). Vortrag in Wien auf der Trialog Vorbereitungskonferenz. Teilnahme an der Organisation der Ungarischen Christlichen Internetkonferenz. . Development Education Fachseite auf der bocs.hu (Dávid Fülep).

            1999 die ersten Lager für die Kinder in Deva. Wir übersetzten ein kooperatives Spielebuch Jeder gewinnt.

            2000 Vortragsreise in den USA, Herausgabe des Buches Rapture of Gospel. Im Sommer fuhren wir zum ersten Mal zum Festival Insel, wo wir mit unseren jungen Freiwilligen Öko-Vorträge hielten. Wir konnten erreichen, dass Cedric Prakash im Amt des Ministerpräsidenten empfangen wurde. Unsere Übersetzung des Buches Journey In The World Of Enough erschien in mehreren Zeitschriften in Fortsetzungen.

            2001 gaben wir den Kalender Umwelt und Frieden und das Donella Meadows Gedenkbuch  heraus.

2002 traute Cedric Prakash die Tochter des Stiftungsvorsitzenden, wir organisierten ihm die fünfte Vortragsreise und Medienkampagne. Wir riefen den täglichen E-Mail Tageskalender ins Leben, bisher mit anderthalb Millionen Schriftzeichen. In Zánka veranstalteten wir im Rahmen des Háló-Lagers einen Õko-Wettbewerb.

            Im Bocsmagazin publizierten wir in Fortsetzungen den Roman der Nobelpreisträgerin vom Jahre 1905 Bertha von Suttner Die Waffen nieder!

            Seit 2003 halten wir in dem Tal der Künste und auf anderen Festivals Öko-Vorträge. Wir fördern den Sektor der internationalen Zusammenarbeit für die Entwicklung in der Zivilgesellschaft (NEFE). Wir organisierten beim Nationalen Ökotreffen eine Ökosektion und Gyula Simonyi wurde zum Delegierten in den NEFE Gesellschaftlichen Beratungskörper des Außenministeriums gewählt. Wir nahmen an der Gründung des Bundes HAND teil, wir wurden Mitglieder im Präsidium, und vertreten ihn im Europäischen Development Education Forum. Lehranimationen auf der bocs.hu.

            2004 Besuch des ESP Netzwerkes in Indien (als Ergebnis z.B. ein Kurzfilm, Fotoausstellungen und Ansichtskarten), Teilnahme am Weltsozialforum in Bombay. Vortrag auf der UNO Konferenz Erziehung zur Nachhaltigkeit im Jahrzehnt (2005-2014). Beinahe hundert junge Freiwillige arbeiteten mit uns bei den Sommerfestivals. Zahlreiche Auftritte in den Medien und mehr als fünfhundert Vorträge und Filmvorstellungen über die indischen Schulen.

            Die Hervorhebungen im Text zeigen, wie viel wir noch fortsetzen möchten: Insel, Festivals, Lager, Ausbildungen, Übersetzungen, Studien, Vorträge, Medien, bocs.hu, Bocsmagazin, Indien und Development Education...

             Natürlich haben wir auch neue Pläne.

Wir möchten allen unseren Unterstützern, Freiwilligen, Partnern und Sympathisanten Dank sagen und bitten sie um ihre weitere Hilfe in der Zukunft.

 

 

Székesfehérvár, den 24. Oktober 2004

 

                                                                                  Die Gründer und derzeitigen Mitglieder des Kuratorium- und Kontrollausschusses der BOCS Stiftung: Péter Bognár, Jenõ Demeczky, Dr. István Dõry, István Farkas, Katalin, Dávid Fülep, Imre Márczi, Gábor Rozsics,(Sekretär), Gyula Simonyi (Vorsitzende), Dr. Márta Szabó, Ildikó Topál, András Végh.

 

Kontakt: http://bocs.hu   gyula.simonyi (at) bocs.hu    36-30-756-8090

Eintragung: Pk 61.745/1994.(okt. 24.)  Eintragunsnummer: 341. ...............24. März 1999

Steuernummer: 18481862-1-07.

Bank: OTP Bank Rt. Fejér megyei Ig. , 8000 Székesfehérvár, Õsz u. 13.

Bankkontonummer: 11736116-20130037     Getrennte Bankkontonumer für Spenden nach Indien: 11736006-20364317

IBAN: HU14 1173 6116 2013 0037 0000 0000    IBAN: HU81 1173 6006 2036 4317 0000 0000