Church and Peace
International Office
C
hurch and Peace is a European network of Christian communities, churches and organisations who believe that the peace witness is an essential characteristic of the church of Jesus Christ.
Gewalt überwinden im Kontext interreligiöser und interethnischer Konflikte - eine Herausforderung für die Kirchen
Terri Miller
Das europäische ökumenische Netz von Church and Peace lädt ein zu einer internationalen Tagung vom 27.-29.April 2001 in Elspeet (Niederlanden). Die Berufung der Kirche, Botin der Versöhnung zu sein, "das Volk, das die zerstörten Städte wieder bewohnbar macht" (nach Jesaja 58, Vers 12) soll im Mittelpunkt der Gespräche und Begegnungen sein.
Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen, Kommunitäten und Friedensdienstorganisationen aus ganz Europa werden das Thema 'Gewalt überwinden' im Kontext interreligiöser und interethnischer Konflikte behandeln. Es wird darum gehen, die von den Kirchen und den christlichen Friedensgruppen während des Balkankonfliktes in den letzten 10 Jahren gesammelten Erfahrungen zu analysieren und konkrete Vorschläge für die Friedensarbeit zu formulieren, die nicht nur für diesen besonderen Kontext gelten, sondern auch für andere Krisenherde. Die Tagung soll darüberhinaus Austauschforum sein sowie den Kontakten zwischen Christen dienen, für die kommunitäres Leben den wichtigsten Ort ihres Friedenszeugnisses darstellt. Diese Begegnung wird von ihren Ausrichtern als Beitrag zur Dekade 'Überwindung von Gewalt' verstanden, die vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ausgerufen wurde und Anfang dieses Jahres beginnt.
Die Tagung wird eingeleitet durch ein Gespräch mit dem deutschen mennonitischen Theologen Fernando Enns, Mitglied des Zentralausschusses des ÖRK und Initiator des Aufrufs zur Dekade, der bei der ÖRK-Versammlung von Harare 1998 formuliert wurde. Am Samstagmorgen werden die Hauptredner der baptistische Pastor Aleksandar Birvis, ehemaliger Lehrer am theologischen Institut in Osijek und Gründer des jugoslawischen Vereins für Religionsfreiheit, sowie Anthea Bethge sein, deutsche Protestantin, Ausbilderin in Methoden zur gewaltfreien Konfliktlösung. Sie werden die Rolle der Kirchen im Balkankonflikt untersuchen und Denkanstöße für die anstehende Arbeit der Versöhnung und der Heilung geben.
Die TeilnehmerInnen werden das Thema der Begegnung in Arbeitsgruppen unter verschiedenen Facetten beleuchten: Mediation, Gewaltvorbeugung, Wahrheitsfindung zur Anwendung von uranangereicherten Waffen während der militärischen Intervention der Nato 1999 u.a.m. Ein Dialogforum wird die Referenten des Samstagmorgens mit Partnern aus Nordirland und Ruanda auf der Suche nach Konvergenzpunkten zwischen den verschiedenen interethnischen und interreligiösen Konfliktsituationen zusammenbringen.
Die Tagung endet am Sonntagmorgen mit einem ökumenischen Gottesdienst. Janna Postma, Pastorin der mennonitischen Kirche der Niederlande, wird zum Text aus Jesaja 58, dem Thema der Begegnung, predigen.
Vor der Tagung findet eine zahlenmäßig etwas kleinere Begegnung zwischen Menschen aus der Balkanregion und Mitgliedern des Church and Peace-Netzes statt.
Church and Peace hat seinen Ursprung in der ersten Tagung des Kontaktgremiums der Historischen Friedenskirchen im Jahr 1949. Dieses Komitee war auf die Einladung des Ökumenischen Rats der Kirchen hin entstanden, nach dem Krieg am Gespräch der Kirchen zur Theologie des Friedens und des Krieges teilzunehmen.
Heute ist Church and Peace ein Netz aus 45 Kirchen, Kommunitäten und Friedensdienstorganisationen sowie 30 Einzelmitgliedern aus ganz Europa. Die Mitglieder von Church and Peace teilen die Überzeugung, dass zu den grundlegenden Weisungen Jesu Christi für seine Kirche die Gewaltfreiheit gehört und dass die Frohe Botschaft der Versöhnung und der Vergebung uns dazu führt, unser Leben in den aktiven Dienst am Frieden zu stellen.
Weitere Informationen und Anmeldeformulare zur Tagung erhalten Sie über die internationale Geschäftsstelle von Church and Peace: Ringstraße 14, D-35641 Schöffengrund, E-Mail: [email protected].