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Church and Peace

Spring 1999
Vol. 16 No. 1

Church & Peace logo
Liebe Leserinnen und Leser,

gestern hat die NATO mit ihrem Militärschlag gegen die serbische Armee begonnen, um Präsident Slobodan Milosovic zur Unterzeichnung des Friedensabkommens von Rambouillet zu zwingen. Doch Frieden kann nicht durch militärische Gewalt erzwungen werden. Mit diesem Militäreinsatz ohne UN-Mandat wird gegen internationales Völkerrecht verstoßen, um die nicht enden wollende Verletzung des Völkerrechts in einem brutal geführten Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Kosovo zu beenden. Doch Krieg ist nach dem Willen Gottes kein legitimes Mittel zur Lösung von gewaltsamen Konflikten. Einen Militäreinsatz sozusagen als „letzte Möglichkeit“ zu legitimieren, zeigt, daß die Bemühungen um eine nichtmilitärische Lösung der humanitären Tragödie im Kosovo nicht früh genug und nicht engagiert genug betrieben worden sind. Dies müssen wir uns sicher alle kritisch eingestehen.

Dennoch hat es auch auf kirchlicher Seite bis in die letzten Tage einzelne Bemühungen gegeben, die nicht unerwähnt bleiben sollen:

So forderten die Vertreter aller Religionsgemeinschaften im Kosovo in einer gemeinsamen Erklärung am 18. März in Wien, statt eine militärische Lösung anzudrohen, den Dialog und die Verhandlungen fortzusetzen: Der Krieg im Kosovo sei kein Religionskrieg, sondern die Folge schlimmer und leidvoller Erfahrungen in der Vergangenheit auf allen Seiten. Dies müßte bei der Lösung des vorhandenen Konflikts beachtet werden. Alle religiösen und ethnischen Gemeinschaften müßten in Zukunft das Recht haben, ihren Glauben ungehindert zu praktizieren und ihr kulturelles Erbe ohne Angst bewahren zu können.

Die Konferenz Europäischer Kirchen erinnert in einer Erklärung vom 23. März an das Bemühen serbisch-orthodoxer Kirchenführer im Kosovo, die die politische Führung in Belgrad aufgefordert hatten, den Weg des Dialoges und der Demokratisierung einzuschlagen und die Menschenrechte aller ethnischen Gruppen und religiösen Gemeinschaften im Kosovo zu achten und zu schützen.

Nicht zu vergessen ist die Präsenz der internationalen Hilfsorganisationen und vieler freiwilliger Kräfte aus den Mitgliedsorganisationen von Church and Peace, Pax Christi, dem Internationalen Versöhnungsbund und vieler anderer Gruppen und Initiativen, die seit Jahren in allen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens für Versöhnung und ein friedliches Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen arbeiten. Viele dieser Organisationen haben ihre MitarbeiterInnen wegen der zu erwarteten Bombendrohungen evakuiert. Trotzdem setzen einige Initiativen ihre humanitäre Hilfe im Kosovo fort wie z.B. „Brot des Lebens“. Der Abzug der humanitären Kräfte hat die ohnehin dramatische Lage der seit Monaten leidenden Bevölkerung und der unzähligen Flüchtlinge zusätzlich verschärft, zumal sie jetzt jeglicher Willkür ausgesetzt sind.

Was können wir jetzt noch tun? In einem Gebetsrundbrief von „Brot des Lebens“ vom 10. März heißt es:

Als Antwort auf die Kosovo-Krise lädt die Dreifaltigkeits-Pfingstgemeinde in Belgrad jeden Dienstag zu Gebet und Fasten ein. In den evangelischen Gemeinden werden 24-Stunden-Gebetsketten organisiert.
Christen beten dafür, daß das Streben nach politischer Macht ersetzt wird durch die Leidenschaft für Frieden, Gerechtigkeit und die Erhaltung von Gottes wunderbarer Schöpfung - dem menschlichen Leben.

Beten wir für alle Menschen, die in der gegenwärtigen Situation gefährdet sind, zu den Leidtragenden gehören und politische Verantwortung haben. Bemühen wir uns jetzt schon auf allen möglichen Ebenen um einen unverzüglichen und verstärkten Aufbau eines zivilen Friedensfachdienstes, damit wir in Zukunft auf wirkungsvolle zivile Möglichkeiten als Alternative zu militärischen Mitteln zurückgreifen können.

Schöffengrund, den 25. März 1999 Christian Hohmann
Kirchen wollen Gewalt überwinden
8. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen
vom 3.-14. Dezember in Harare, Simbabwe

Unter den 5.000 TeilnehmerInnen der 8. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die vom 3.-14. Dezember 1998 auf dem Universitätsgelände in Harare, Simbabwe, stattfand, befanden sich etwa 50 Mitglieder der Historischen Friedenskirchen. Einige wenige vertraten Mitgliedskirchen des ÖRK. Die meisten von uns waren jedoch nur Besucher und mußten draußen im Besucher-Zelt in einer Fernsehübertragung die Plenarsitzungen verfolgen. Diese waren oft spannend und es gab auch einige gute Vorträge wie z.B. der Beitrag des japanischen Theologen Kosuke Koyama. Ein Plenum zum Thema Afrika wurde durch ein lebhaftes Theaterstück eingeleitet. Besonders beeindruckend war die Ansprache des südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela.

Mitglieder der Historischen Friedenskirchen trafen sich
Larry Miller, Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz, brachte uns Mitglieder der Historischen Friedenskirchen an einem Abend zusammen. Wir hatten dabei die Gelegenheit, einander kennenzulernen und miteinander zu beraten, wie "unsere" Delegierten unsere Anliegen in den Plenarsitzungen und Ausschüssen fördern könnten. Bei unserem zweiten Treffen berichtete Sara Speicher, Mitarbeiterin beim ÖRK-Programm zur Uberwindung von Gewalt und Mitglied der Church of the Brethren, von der ÖRK-Kampagne "Friede für die Stadt".

Stellungnahme zu Kindersoldaten
Auf Initiative von Rachel Brett, die im Quäker-Büro bei den Vereinten Nationen in Genf arbeitet, stellten die Delegierten der Historischen Friedenskirchen einen Antrag an die Vollversammlung, sich gegen den Mißbrauch von Kindern als Soldaten öffentlich zu äußern. Dieser Antrag wurde von der Vollversammlung befürwortet.

Dekade zur Überwindung von Gewalt
Aus den Reihen der Historischen Friedenskirchen wurden zwei Delegierte in den Zentralausschuß des ÖRK gewählt: Eden Grace, eine Delegierte von Friends United Meeting, und Fernando Enns, ein junger mennonitischer Theologe aus Heidelberg. Aus den Reihen der Friedenskirchen und der deutschen Kirchen kam der Vorschlag, daß die erste Dekade des neuen Milleniums (2000-2010) eine Dekade (der Kirchen) zur Überwindung der Gewalt und für eine Kultur der Gewaltfreiheit sein sollte. Diese Dekade sollte aus dem bisherigen ÖRK-Programm zur Überwindung der Gewalt entstehen und auf den Erfahrungen mit der Dekade Kirchen in Solidarität mit den Frauen aufbauen. Fernando Enns brachte eine entsprechende Resolution ins Plenum ein, die eine ÖRK-Dekade zur Überwindung der Gewalt forderte. Mit großer Mehrheit bei nur drei oder vier Gegenstimmen wurde diese Resolution verabschiedet. Jetzt besteht eine große Chance, Methoden der gewaltfreien Konfliktbewältigung in den Kirchen stärker zu verbreiten. Es sollen auch theologische Studien unternommen werden: Die theologische Rechtfertigung von militärischer Gewalt - auch nur unter bestimmten Bedingungen - wird zunehmend in Frage gestellt.

Padare
An fünf Tagen fand auf dem Universitätsgelände eine "Padare" statt. "Padare" ist das Shona-Wort für einen Platz, der nicht nur als Marktplatz, sondern auch als allgemeiner Treffpunkt dient. Während der Padare gab es in den Hörsälen und Seminarräumen des Universitätsgeländes und in zusätzlich aufgestellten Zelten ein vielfältiges Angebot:
Hearings, Seminare, Workshops, Ausstellungen, Infostände, Theater.... In einem leider etwas abseits gelegenen Zelt hatten Church and Peace, das durch mich vertreten wurde, Eirene und der Oekumenische Dienst einen gemeinsamen Infostand. Im Auftrag der Kontaktstelle Ökumenischer Dienste habe ich zwei Seminare zum Thema “Gewalt überwinden und Gerechtigkeit fördern” organisiert. Es kamen jeweils rund 20 BesucherInnen, unter denen es einen intensiven Erfahrungsaustausch gab. Beim ersten Seminar ging es um die Rolle von freiwilligen Friedensdiensten in Konfliktsituationen. Wir hörten Berichte von Doug Baker aus Belfast, Mike Vorster aus Durban/Südafrika, “Luli” Camacho, einer Ecuadorianerin, die Mitglied des Gorleben International Peace Teams war und Julien Beassemda aus dem Tschad. Zwei Frauen aus Zypern berichteten von ihrem Engagement für Begegnung und Dialog zwischen griechischen und türkischen Zyprioten.

Kirchen in einer vermittelnden Rolle
Das Thema des zweiten Seminars lautete "Kirchen in einer vermittelnden Rolle". Bernt Jonsson, der Direktor des ökumenischen Life and Peace Institute in Schweden, beschrieb die friedensstiftende Rolle, die Kirchen in Konflikten spielen sollten. Bethuel Kiplagat, ehemaliger hochrangiger Diplomat aus Kenia, erzählte von seinen eigenen Erfahrungen als Vermittler u.a. im Bürgerkrieg in Mosambik.
Klaus Wilkens, Vorsitzender der AGDF (Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden), berichtete vom Friedensprozeß in Guatemala und der vermittelnden Rolle der deutschen Kirchen im Zusammenspiel mit lokalen Initiativen. Bernard Diafouka aus dem Kongo (Brazzaville) erzählte von der wichtigen Rolle der Kirchen im Konflikt zwischen Regierung und Rebellen in seinem Land. Carl Stauffer, ein Mitarbeiter des Mennonite Central Committee, der in einem ökumenischen Zentrum in Johannesburg arbeitet, nannte sechs Aufgaben für die Kirchen in der Konfliktvermittlung:
1. Den Aufbau von Beziehungen zwischen Mitgliedern getrennter Gruppen;
2. Den Aufbau von Gruppen, die Frieden wollen ("peace constituencies");
3. “Advocacy” (= Anwaltschaft, d.h. sich für den Schwachen einsetzen, Sprachrohr für die Sprachlosen sein);
4. Der spirituellen Dimension mitten im Konflikt Raum geben;
5. Rahmenbedingungen für einen Dialog schaffen;
6. Hoffnungszeichen geben und die Möglichkeit der Versöhnung im Blick behalten.
Im weiteren Gespräch gab es viele gute Anregungen für Kirchenleute, die in Konflikten friedensstiftend tätig werden wollen. Bethuel Kiplagat schlug vor, solche Akteure mit MitarbeiterInnen des ÖRK einmal in einer Konsultation zusammenzubringen, damit sie dort beraten könnten, wie der ÖRK zusammen mit den Kirchen optimal in der Konflikttransformation zusammenarbeiten könnte.

Andere Seminare und Hearings
Die zwei Themen, die die meisten BesucherInnen in der Padare anzogen, waren der Schuldenerlaß für hochverschuldete Länder und der Platz von Homosexuellen und Lesben in der Kirche. Die Padare-Veranstaltungen ermöglichten einen lebhaften Austausch von Erfahrungen, Meinungen und Ideen.

Schwierigkeiten mit den orthodoxen Kirchen
Die Sorge, daß einzelne orthodoxe Kirchen die Versammlung verlassen würden, bestätigte sich zum Glück nicht. Der armenisch-orthodoxe "Catholicos" Aram I., Moderator des ÖRK-Zentralkomitees, betonte mit Nachdruck, daß die Orthodoxen weiterhin im ÖRK bleiben wollen, obwohl einige Aspekte der Ökumene für sie sehr problematisch sind: Die Frauenordination und die Akzeptanz von Homosexuellen und Lesben in manchen Kirchen. Sie haben auch kein Verständnis für Kriegsdienstverweigerer. Andere Anliegen von ihrer Seite sind jedoch durchaus berechtigt: Die Orthodoxen beklagen vor allem, daß die Entscheidungsfindung durch Mehrheitsvoten dazu führt, daß der ÖRK durch “liberale”, westliche Kirchen dominiert wird und orthodoxe Anliegen zu wenig Gehör finden. Die Probleme, die die orthodoxen Kirchen mit dem ÖRK haben, werden künftig in einer gemeinsamen theologischen Kommission des ÖRK und der orthodoxen Kirchen erörtert werden.

Spürbare Einheit
Trotz aller theologischen und politischen Unterschiede war die Einheit der Kirche in Harare spürbar - vor allem in den Gottesdiensten - als wir Lieder in verschiedenen Sprachen sangen, begleitet durch mitreißende, meist afrikanische Chöre. Wir entdeckten unsere Gemeinsamkeit, wenn wir uns einander Geschichten erzählten - vom Aufbau eines ökumenischen Projekts in Belfast, von Bemühungen um den Frieden im Sudan, oder vom Krieg in Sri Lanka und im Kongo. Vor allem während der Padare fanden viele Begegnungen statt. Eine Vernetzung über geographische, politische und konfessionelle Grenzen hinweg wurde möglich. Möge Gott unsere Einheit in den kommenden Jahren stärken, während wir die Gute Nachricht des Evangeliums weitergeben und für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung arbeiten.

Gordon Matthews




Delegierte bei Harare-Versammlung befürworten
“Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt”

Die Achte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Harare, Simbawe, war für das Programm zur Überwindung von Gewalt (POV) und für die Kampagne “Friede für die Stadt” eine Zeit des Feierns und der Herausforderung.

Die Kampagne “Friede für die Stadt” fand während der Versammlung ihren offiziellen Abschluß. Die an der Kampagne beteiligten Partner aus sieben verschiedenen Städten präsentierten ihre Arbeit in Form von Geschichten und richteten Appelle an die ökumenische Bewegung. Spruchbänder aus aller Welt zum Thema Frieden symbolisierten während der Feier der Selbstverpflichtungserneuerung das Ende der Kampagne sowie die Hoffnung auf weitergehende Bemühungen für einen gerechten Frieden.

Die Delegierten der Versammlung, die diese Botschaften hörten und ihre eigenen Geschichten von Gewalt und Friedenstiften mitbrachten, betonten, wie notwendig es für die Kirchen sei, sich weiterhin für die Überwindung von Gewalt und den Aufbau einer Kultur des Friedens einzusetzen. Die Delegierten befürworteten mit überwältigender Mehrheit eine “Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt” (2001-2010), die mit der Internationalen UN-Dekade für den Aufbau einer Kultur des Friedens und Gewaltfreiheit für die Kinder dieser Welt zusammenfällt. Die POV-Mitarbeitenden sind gespannt, wie sich diese Dekade gestalten läßt, um heikle Themen, mit denen unsere heutige Welt konfrontiert wird, angehen zu können. Wie Doug Baker, lokaler Koordinator der Kampagne in Belfast, Nordirland, anmerkte, ist der Aufruf zu einer Dekade zur Überwindung von Gewalt durchaus angemessen, “da Friedenstiften ein jahrzehnte-langer Prozeß sei”.

Salpy Eskidjian, Beatrice Merahi, Sara Speicher, Sarah Woodside
POV list server, 21.12.98
Übersetzung: BiDo

Auf dem Weg zur Heilung der Erinnerungen
Katholisch-mennonitischer Dialog

Vom 14.-18. Oktober 1998 kamen VertreterInnen der Mennonitischen Weltkonferenz und des Päpstlichen Rates für die Förderung Christlicher Einheit in Straßburg zu einem katholisch-mennonitischen Dialoggespräch zusammen. Dieses vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen initiierte Treffen war das erste dieser Art in der Geschichte beider Kirchen und stand unter dem Thema “Auf dem Weg zur Heilung der Erinnerungen”. Zu den mennonitischen VertreterInnen gehörten Neal Blough (Paris/USA) und Larry Miller (Straßburg/USA), Andrea Lange (Deutschland), sowie weitere Personen aus Guatemala, Kongo und Kanada. Zu den katholischen Vertretern zählten u.a. John Mutiso-Mbinda (Rom/Kenia), James Puglisi (Rom/USA) und Peter Nissen (Niederlande).

Auf katholischer Seite hat sich der Impuls zum Dialog aus der in den sechziger Jahren im II. Vatikanischen Konzil zum Ausdruck gebrachten Offenheit entwickelt. Auf mennonitischer Seite ist das neue ökumenische Bewußtsein für den gegenwärtigen zwischenkirchlichen und missionarischen Kontext zusammen mit der Verpflichtung, sich auf allen Ebenen um Frieden zu bemühen, die stärkste Motivation für diesen Dialog. Das Ziel dieser Konsultation bestand darin, ein besseres Verständnis für die verschieden geprägten christlichen Glaubenspositionen zu fördern und die seit langem bestehenden Vorurteile zwischen Mennoniten und Katholiken zu überwinden.

Ähnliche interkonfessionelle Gespräche haben die Mennoniten mit dem Reformierten und dem Baptistischen Weltbund geführt. Von katholischer Seite wurde bislang der Dialog mit den Pfingstkirchen, Evangelikalen, Baptisten, Reformierten, Anglikanern und in jüngster Zeit auch mit den Lutheranern geführt [Der Dialog mit den Lutheranern besteht schon seit längerer Zeit. Gegenwärtig ist er durch die Diskussion um die Rechtfertigungslehre bestimmt, Anm. d. Red.].

Vier als Tischvorlagen vorbereitete Referate, in denen jede Seite ihr konfessionelles Profil vorstellte, bildeten die Ausgangsbasis für das Gespräch. Das mennonitische Kirchenprofil ist dadurch charakterisiert, daß sich die Mennoniten von der Migration zur Mission, von der Tradition zum theologischen Bekenntnis und von der Ethnizität zur Ökumene hin entwickeln. In der katholischen Selbstdarstellung wurde die katholische Kirche “weder römisch noch rein westlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes [als] universal” definiert. Diese Papiere führten anschließend zu einer intensiven und vergleichenden Diskussion über das jeweilige Kirchenverständnis und die gegenwärtige Kirchenpraxis.

Der zweite Teil der Arbeitspapiere befaßte sich mit den Ursachen für die Feindseligkeiten im 16. Jahrhundert. Peter Nissen (kath.) betonte die Notwendigkeit für katholische TheologInnen des 20. Jahrhunderts, sich der oft gewaltsamen Reaktionen von Katholiken und Protestanten gegenüber die Täufer bewußt zu sein. Neal Blough (menn.) räumte ein, die meisten von ihm vorgelegten Dokumente seien nicht in einem friedlichen Geist geschrieben worden. Ein Heilungsprozeß setze daher voraus, solche Erinnerungen und Beschreibungen nicht zu ignorieren oder auf irgendeine Weise herunterzuspielen.

Diese Papiere riefen unter den Teilnehmenden starke emotionale Reaktionen hervor. Die von katholischer Seite dargebotene Darstellung vom Ursprung des Täufertums als eine in Blut geschriebene Geschichte hatte eine ernüchterne Wirkung. Neal Blough zuzuhören, als er einige von Menno Simons gegenüber Katholiken formulierte “gemeine” Bemerkungen vorlas, stimmte ebenfalls nachdenklich und erinnerte die mennonitischen VertreterInnen an tiefverwurzelte Vorurteile gegenüber Katholiken. Einige der Anwesenden erinnerten daran, daß es auch heute noch religiöse Verfolgung gebe: ein Beispiel dafür sei das Martyrium katholischer Priester in Lateinamerika.

Die Teilnehmenden waren sich einig, daß die lange Geschichte der Feindschaft angesichts des bevorstehenden neuen Jahrtausends ein Ruf zur Buße, zur Vergebung und zur Heilung sei. Die Kirchen werden große Fortschritte erzielt haben, wenn die Christen weltweit darin übereingekommen sind, sich nicht länger gegenseitig umzubringen. Im Laufe dieser Diskussion schlug Nzash Lumeya eine gemeinsame Erklärung gegen das Blutvergießen im 20. Jahrhundert vor. Weiterhin stimmten die Teilnehmenden darin überein, daß es notwendig sei, die vorreformatorische Geschichte gemeinsam zu studieren, da die unterschiedlichen Sichtweisen im Blick auf die Ursachen und die Ereignisse im 16. Jahrhundert noch immer zu andauernden Meinungsverschiedenheiten und Feindseligkeiten beitragen.

Gleichzeitig wurden aber auch bedeutsame Übereinstimmungen zwischen Katholiken und Mennoniten festgestellt wie zum Beispiel die Überzeugung, daß Gnade und Werke nicht trennbar sind; daß die Kirche wesentlich ist für das Heilsverständnis; daß christlicher Dienst dem Wesen des Evangeliums entspricht; und daß Spiritualität und Ethik Hand in Hand gehen. Katholiken und Mennoniten können gegenseitig voneinander lernen: Hier ist zum Beispiel bei den Katholiken im Verhältnis der Kirchen untereinander das Streben nach Einheit und bei den Mennoniten das tiefverankerte Verständnis vom Evangelium als einem Evangelium des Friedens zu nennen. Es ist zu erwarten, daß diese Themen während des bevorstehenden Dialogs mit bedeutsamen Unterschieden der theologischen Sichtweisen behandelt werden. Zu den erwähnten Differenzen gehören das Verhältnis zwischen Schrift und Tradition; der Ort der Verantwortlichkeit der Kirche; das Verständnis der Taufe und des Abendmahls.

Was können die Kirchen tun, um einer Heilung der Erinnerungen näherzukommen? Es wird notwendig sein, daß die Christen sich einander als Brüder und Schwestern in Christus anerkennen, daß sie einander bekennen, daß sie eigentlich nichts von- und übereinander wissen und daß sie die Vergangenheit gemeinsam studieren und sich um eine Übereinstimmung der Wahrnehmung bemühen.

Helmut Harder
Übersetzung: BiDo

Neues vom Centre Mennonite d’Etudes et de Rencontre

Das Mennonitische Studien- und Tagungszentrum (CMER) in Saint Maurice (bei Paris) ist nach wie vor Mitglied des Church & Peace-Netzes, auch wenn wir während der letzten Jahre bei den Church & Peace-Tagungen nicht sehr stark vertreten waren.

Unsere Projekte und unsere Ziele befinden sich zur Zeit in einem Entwicklungsprozeß und von diesen Veränderungen möchten wir gern berichten.
Was zunächst den Pariser Raum betrifft, so umfassen die Arbeitsbereiche des CMER Seminare, Konferenzen, Publikationen sowie eine Bibliothek und ein Dokumentationszentrum. Das CMER ist ein bescheidenes Projekt, das mit bescheidenen Mitteln arbeitet. Es besteht aus einem kleinen Büro und zwei halbzeitig angestellten Mitarbeitern: Janie und Neal Blough. In der letzten Zeit ist bei einigen Personen in unserem Umfeld das Interesse an unserer Arbeit gewachsen, so daß wir vor kurzem unser “Pariser Team” um einige Personen erweitern konnten, die uns ihre Zeit und Energie ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Diese Personen sind zum einen Dozenten (Frédéric de Coninck, Soziologe; Linda Oyer, Professor für Neues Testament am Institut Biblique von Lamorlaye; Bernard Huck, Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät von Vaux sur Seine) und zum anderen der an der Mediation Interessierte Manuel Calvo, Luft- und Raumfahrtsingenieur.

Dieses “erweiterte” Team ist im Begriff, das CMER mit zwei anderen frankophonen Mennonitenzentren zu vernetzen: mit dem Centre Mennonite de Bruxelles (Brüssel) und mit dem Ausbildungs- und Tagungszentrum von Bienenberg (CEFOR) in Liestal bei Basel. Aus diesem Netz entstehen verschiedene Projekte.

Zuerst einmal ist der Mediationsdienst zu nennen, der momentan in der Pariser Region zusammen mit Juan José Romero aus Brüssel und Manuel Calvo ins Leben gerufen wird. Er ist die Frucht einer inter-protestantischen Zusammenarbeit von Baptisten, Freien und Reformierten Gemeinden.
Daneben befindet sich ein Arbeitszweig für Theologie und Täufergeschichte im Aufbau. Im vergangenen Dezember fand ein erstes Wochenende mit 45 TeilnehmerInnen im CEFOR statt. In der mennonitischen Tradition ist die Verbindung zwischen Gemeinde (Kirche) und Ethik (Frieden) immer grundlegend gewesen und unser Netz möchte sich intensiver mit diesen Fragen auseinandersetzen, um eine Friedenstheologie für unsere Zeit und für unseren Kontext zu entwickeln. Wir haben vor, Dokumente zu publizieren, um unter Mennoniten als auch unter Nicht-Mennoniten Interesse an diesen Fragen zu wecken. Im März wird im CMER in Saint Maurice ein Arbeitswochenende stattfinden, bei dem es um das Thema Eschatologie in Verbindung mit Gemeindeleben und Ethik geht. Wir hoffen, daß diese Arbeit zu einer Publikation führt und daß es einer interdisziplinären und interkonfessionellen Arbeitsgruppe gemeinsam gelingen wird, eine erneuerte Theologie zu “produzieren”.

Das Interesse unseres Netzes gilt auch der übrigen frankophonen Welt. So sind bereits in mehreren Fällen Personen aus den drei Zentren nach Afrika (Kinshasa, Bukavu, Ndjamena) gereist, um dort Seminare über Friedenstheologie und gewaltfreie Konfliktlösung zu leiten. Die theologische Arbeit, die unser Netz zu leisten bemüht ist, muß sich auf reale Situationen beziehen und unsere Beziehungen in Afrika helfen uns dabei, “mit den Füßen auf dem Boden” zu bleiben. Vom 8. bis 16. Februar wird eine Delegation französischsprachiger Mennoniten aus Québec und Europa nach Kinshasa reisen. Dieses Treffen mit den Mennonitenkirchen des Kongos soll zu engeren Verbindungen, zu Projektarbeit und zu einer realistischen Zusammenarbeit führen. Die drei Zentren sind direkt an dieser Reise mitbeteiligt.

Abschließend möchte ich auf zwei kürzlich erschienene Werke (in französischer Sprache, Anm. d. Red.) hinweisen, die unsere Art von Arbeit widerspiegeln. Frédéric de Coninck ist dabei, eine vierbändige Serie zum Thema Gerechtigkeit zu schreiben. Die beiden ersten Bände sind bereits erschienen. In La Justice et l’Abondance (Gerechtigkeit und Überfluß) (1997) wird die Wirtschaft aus biblischer und soziologischer Sicht untersucht, in La Justice et la Puissance (Gerechtigkeit und Macht) (1998) die Machtverhältnisse und die Politik. Beide Bände sind in der “Collection Sentier” des Verlags Editions La Clairière, Québec, erschienen. Denjenigen, die an den Themen Kirche, Frieden und Gesellschaft interessiert sind, seien diese Werke wärmstens empfohlen.

Neal Blough
Übersetzung: BiDo


Alternativer Nobelpreis” geht an kroatische Friedensstreiterinnen

Mit dem “Alternativen Nobelpreis” werden in diesem Jahr zwei kroatische Friedenskämpferinnen, ein US-Umweltmediziner, eine chilenische Umweltgruppe und das Internationale Babynahrungsnetzwerk ausgezeichnet. Die mit insgesamt 1,8 Millionen schwedischen Kronen (etwa 380.000 DM) dotierte Auszeichnung der “Stiftung für Richtiges Leben” wird alljährlich in Stockholm vergeben. Sie soll Initiativen belohnen, die sich für “kulturelle und geistige Erneuerung” und nachhaltige Technologien auszeichnen. Mit dem 1980 gestifteten Preis will der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexkull ein Gegengewicht zu den Nobelpreisen setzen, die seiner Meinung nach vieles ignorieren, das von entscheidender Bedeutung für die Zukunft ist.
Wie die Stiftung mitteilte, erhalten die beiden Kroatinnen Katarina Kruhonja und Vesna Terselic den Preis für ihr “unglaubliches Engagement” für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung im früheren Jugoslawien. Terselic gründete die kroatische Antikriegs-Kampagne. Deren Mitglieder aus sämtlichen Republiken Ex-Jugoslawiens verpflichteten sich, ungeachtet politischer Entscheidungen in “Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für alle” zusammenzuleben. Kruhonja ist Vorsitzende des Zentrums für Frieden, Gewaltfreiheit und Menschenrechte in Osijek in Ostslawonien. Die Region wurde 1991 von den Serben erobert und kam im Januar nach zweijähriger UN-Verwaltung wieder unter kroatische Herrschaft. Das Zentrum setzt sich unter anderem für Flüchtlinge, Rückkehrer und die Rechte von Kriegsverweigerern ein.
Die Preisverleihung findet am 9. Dezember - einen Tag vor Verleihung der traditionellen Nobelpreise - im Reichstag von Stockholm statt.

Hannes Gamillscheg
Frankfurter Rundschau, 7.10.1998

Frau Katarina Kruhonja hatte im April 1995 an der von Church & Peace veranstalteten internationalen Konferenz zum Thema “Gewalt überwinden”, der Mitgliederversammlung sowie an einem der Konferenz vorangestellten Seminar für osteuropäische TeilnehmerInnen in Pécel, Ungarn, teilgenommen. (Anm. d. Red.)


Friedensarbeit mit der Nähmaschine

Gudrun Tappe-Freitag gehört der Initiative Schalom an, der baptistischen Arbeitsgruppe für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Deutschland, die Mitglied von Church and Peace ist. Im Rahmen ihres Engagements im Arbeitskreis Balkan der Initiative Schalom hatte sie Serbien, Bosnien und Kroatien schon über zwanzigmal bereist, bevor sie sich auf Bitten der christlichen Hilfsorganisation Tabita in der Vojvodina/Serbien entschloß, für dreizehn Monate (von Mai 97 bis Juni 98) nach Novi Sad zu gehen. Sie eröffnete und leitete dort eine Nähwerkstatt für Flüchtlinge und half ihnen darüberhinaus, zum Beispiel in Bibliodrama-Seminaren, mit ihren Ängsten und Konflikten kreativ umzugehen.
Frau Tappe-Freitag ist freie Mitarbeiterin des Oekumenischen Dienstes in Wethen.

Birgit Dobrinski


Übergabe des Liaison-Centre an Church and Peace

Die Kontakstelle ökumenische Dienste für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (Liaison Centre) , die bisher von Gordon Matthews koordiniert wurde, ist am 19. Januar 1999 an Church and Peace übergeben worden. Der ursprüngliche Arbeitsauftrag des Liaison Centre, die Erstellung eines Verzeichnisses bestehender christlicher Freiwilligendienste im Rahmen des Konziliaren Prozesses war bereits 1995 abgeschlossen worden. Die regelmäßige Aktualisierung dieses überaus informativen und nützlichen Verzeichnisses, das in der Geschäftsstelle auf Anfrage für DM 15.00 zzgl. Portokosten erhältlich ist, liegt nun in der Verantwortung von Church and Peace und wird jetzt von Terri Miller wahrgenommen.
Die Übergabe des Liaison Centers als neuer Arbeitszweig von Church and Peace war aus finanziellen Gründen notwendig geworden und zeigt das Bemühen, die bisherige Tätigkeit kostensparend fortzuführen. Bislang wurde die Arbeit des Liaison Centre in gemeinsamer Verantwortung von Church and Peace, Pax Christi, dem Internationalen Versöhnungsbund und der europäischen franziskanischen Arbeitsgruppe im Konziliaren Prozeß begleitet. Durch einen beratenden Ausschuß wird diese wichtige Form der Kooperation auch in Zukunft fortgesetzt.

Christian Hohmann


Zukunft für die Europäische Mennonitische Friedensarbeit

Das Europäische Mennonitische Friedenskomitee (EMFK) trat vom 30. Oktober bis 1. November 1998 in Heerlen, NL, in den Räumlichkeiten der örtlichen Mennonitengemeinde (Doopsgezinde Gemeente Zuid Limburg) zusammen. Vierzehn Delegierte aus den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland vertraten die nationalen Friedensgruppen. Church & Peace, mit dem das EMFK seit langem verbunden ist, hatte eine Beobachterin (Terri Miller, Anm. d. Red.) zu dem Treffen geschickt.

Bei diesem Treffen wurden Fragen im Zusammenhang mit der Geschäftsführung und Organisation des EMFK ausführlich behandelt, was schließlich zu einer organisatorischen Verstärkung führte. Seit langem hat das EMFK nun wieder eine feste, unabhängige Vorsitzende: Annelies Klinefelter. Des weiteren wurden u.a. folgende Themen besprochen: Fortsetzung der Unterstützung des weltweiten mennonitischen Netzes für Frieden und Gerechtigkeit (im Auftrag der Mennonitischen Weltkonferenz), Trends in der Entwicklung von Kurzzeit-Friedenseinsätzen (6 Monate bis 1 Jahr) und Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit bei Schulungsmaßnahmen für Konfliktbewältigung. Auch wurde darauf hingewiesen, daß es Möglichkeiten (und Bedarf) gibt, an den “nicht selten” auftretenden Kommunikationsstörungen in den Gemeinden etwas zu tun. Für die MERK 2000 (Mennonitische Europäische Regionalkonferenz) wurden erste Ideen für einen EMFK-Beitrag zusammengetragen. Am Sonntag schließlich wurde in der gastgebenden Mennonitengemeinde ein Gottesdienst zu dem Thema “Liebet eure Feinde” gestaltet, ein echtes “Friedensthema”, das doch so schwer umzusetzen ist.

Maarten van der Werf , EMFK-Sekretär
Übersetzung: Christina Stobbe-Hertzler

Das Weltweite Mennonitische Netz für Frieden und Gerechtigkeit hat inzwischen seinen eigenen Platz im World Wide Web. Informationen und Gebetsanliegen über die weltweite Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit, die von Seiten der Mennoniten und der Church of the Brethren getan wird, können auf der Homepage der Mennonitischen Weltkonferenz abgerufen werden: www.mwc-cmm.org.
Die OrganisatorInnen des Netzes hoffen, daß aufgrund der Präsenz im Internet andere auf das Netz aufmerksam gemacht und dazu motiviert werden, diese Bemühungen für Gerechtigkeit und Frieden zu unterstützen.
Zur Zeit liegt die Homepage lediglich in englischer Sprache vor. Eine deutsche und eine französische Version befinden sich jedoch in Vorbereitung. (Anm. d. Red.)

EMFK/MWC
Übers.: BiDo




Höher als alle Vernunft? (Philipper 4,7) -
Vision und Alltag der Friedensgemeinde

Unter diesem Thema fand vom 2.-4. Oktober 1998 auf dem Thomashof bei Karlsruhe die deutschsprachige C&P-Regionaltagung in Verbindung mit der Herbsttagung des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) statt.
Die Sprecher der drei Impulsreferate waren Cor Keijzer (evangelisch-reformierter Pfarrer aus Enschede, Niederlande), Herbert Froehlich (katholischer Pfarrer aus Heidelberg) und Marie-Noëlle von der Recke (mennonitische Theologin aus Laufdorf und Vorsitzende von C&P). Im Anschluß an die drei Referate gab es Austauschgruppen zu verschiedenen Themen wie z.B. “Gemeinschaft leben”, “Teilen” oder “Entscheidungen treffen - gewaltfrei streiten”, sowohl vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit kommunitären Lebensformen als auch mit dem Alltag einer Gemeinde. Nach einem bunten Abend predigte Pastor Christian Hohmann am Sonntagmorgen in einem gemeinsamen Gottesdienst der TeilnehmerInnen mit der Mennonitengemeinde Karlsruhe über Apostelgeschichte 2, 42-47. Hohmann charakterisierte die Gemeinde - auf lokaler Ebene wie auch weltweit - als ein Beziehungsnetz von sehr verschiedenen Menschen, die sich dem Weg Jesu verpflichtet wissen und in aller Vielfalt die von Christus geforderte Einheit leben, die sich nicht nur im Teilen des gemeinsamen Glaubens, sondern auch im Teilen materieller Güter konkretisiert.
In einem Rundgespräch, in dem es um die Planung der weiteren Arbeit der deutschsprachigen C&P-Region ging, kristallisierte sich als zukünftige Priorität das Anliegen des sozialen Friedens heraus. Für die deutschsprachige Region wurde ein Steering Committee gebildet, das zur Zeit aus sechs Personen besteht. Weitere InteressentInnen für eine Mitarbeit im Steering Committee, vor allem aus der katholischen Kirche, sind sehr willkommen und mögen sich bitte an die C&P-Geschäftsstelle wenden.
Als ein weiteres Ergebnis dieser Tagung kam es am 19. November zu einem Gespräch der Mitarbeitenden des DMFK-Büros mit Christian Hohmann über eine engere inhaltliche und strukturelle friedenskirchliche Kooperation zwischen DMFK und C&P.

Birgit Dobrinski


Gewalt in den Städten - Herausforderung für die Kirchen?
Frankophone Regionaltagung

Vom 18.-20. September 1998 fand in der Nähe von Lyon die frankophone Regionaltagung statt. Tagungsort war das Centre Alain de Boismenu, eine römisch-katholische, aus Laien und Ordensleuten bestehende Kommunität, die Mitglied von Church & Peace ist. Das Wochenende stand unter dem Thema: “Gewalt in französischen Städten: Eine Herausforderung für die Kirchen?” Über 40 Personen nahmen an der Tagung teil. Sie stand inhaltlich in Verbindung mit der vom Ökumenischen Rat der Kirchen initiierten Kampagne “Friede für die Stadt” im Rahmen des Programms zur Überwindung von Gewalt. Gemeinsame Veranstalter des Treffens waren Church & Peace, der französische Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes (M.I.R.) sowie die Lyoner Sektion von Pax Christi.

In seinem Hauptreferat analysierte Frédéric de Coninck, mennonitischer Soziologe aus dem Pariser Raum, einige soziologische Entwicklungen der letzten fünfzig Jahren in Frankreich und ihre Folge für den Anstieg der Gewalt in den Städten: Zunächst stellte er zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den späten sechzigerJahren einen Rückgang der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung fest. Er illustrierte den parallelen Anstieg von Arbeitslosigkeit und Kriminalität zwischen1953-93 und stellte die politischen Erklärungsmodelle dieser Entwicklung vor, die beide ein Stück Wahrheit beschrieben: Die “politische Linke” sieht in dem Mangel an Arbeitsplätzen die Ursache für die wachsende Kriminalität, während die “politische Rechte” die Kriminalität mit dem Zusammenbruch der Familie/Gemeinschaft in Verbindung bringt. Conninck betonte den großen Unterschied zwischen dem ländlichen Leben einerseits und dem städtischen Leben andererseits, das sehr viel stärker von Individualismus und geringerer externer und interner Kontrolle des menschlichen Verhaltens geprägt sei.

Die sich anschließende Plenarsitzung befaßte sich mit der Situation der überwiegend aus Nordafrika engewanderten Bevölkerung. In dieser Gesellschaft wird oftmals das von vielen Immigranteneltern erfahrene Gefühl der Erniedrigung an ihre Kinder weitergegeben. Diese wiederum reagieren gewalttätig, weil sie eigene Frustrationen erleben und unfähig sind, ihre Gefühle zu artikulieren. Weiterhin diskutierten die Teilnehmenden den Zusammenhang zwischen Ungerechtigkeit und struktureller Gewalt.

Darüberhinaus berichteten verschiedene Personen, die in der Friedensarbeit im städtischen Bereich engagiert sind, über ihre Erfahrungen: Patrick und Rolande Pailleux aus Lille sprachen von ihrem Kampf, “das Evangelium in einer Welt zu leben, in der es von anderen nicht akzeptiert wird”. Sie versuchen, “Brücken” zu schlagen, daß einander fremde Menschen sich gegenseitig mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Lebensstilen kennenlernen. Maria-José Hervas von der Comunidad Cristiana Accorema im spanischen Burgos erzählte von ihrer Gemeinschaft, die sich seit zwanzig Jahren um Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert, darunter Drogen- und Alkoholabhängige, AIDS-Infizierte und Strafentlassene. Alain Cleyssac (von M.I.R., Anm. d. Übers.) berichtete von der Einrichtung von Mediationszentren in Schulen, bei denen Jugendliche als MediatorInnen eingesetzt werden.

In seinem Schlußreferat behandelte Frédéric de Coninck die Frage, was ChristInnen und die Kirchen gegen das Problem städtischer Gewalt tun könnten. Er räumte ein, daß es keine Patentlösung gebe, wies aber darauf hin, daß “Gott geduldiger ist als wir es sind”. Wichtig sei es, Personen aus dem öffentlichen Leben, aus der Politik Fragen vorzulegen und sie herauszufordern. Weiterhin regte Coninck dazu an, unser eigenes Konzept von Gemeinschaft neu zu bedenken. Er sprach davon, daß die geschwisterlichen Bande (in Kirche und Gemeinde, Anm. d. Übers.) stärker seien als im Familienverband, daß wir als Brüder und Schwestern Gleiche unter Gleichen seien. Der Auftrag der Kirche bestehe darin, eine Übereinstimmung zwischen denen, die scheinbar nichts gemein haben, zu schaffen.

Am Sonntag sprachen die TeilnehmerInnen darüber, inwieweit wir als Individuen durch unseren eigenen Lebensstil für städtische Gewalt verantwortlich sind. Die Verbindung zwischen Gewalt und dem Prozeß der eigenen Identitätsfindung war ein weiterer Diskussionspunkt. Ihren Abschluß fand die Tagung in einem ökumenischen Gottesdienst. Doris Reymond, ehemalige Koordinatorin der frankophonen C&P-Region, predigte über den Text “Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch” (Johannes 14,27). Sie versicherte die Teilnehmenden der Gegenwart und der Kraft Gottes und unterstrich die Wichtigkeit, sich für Frieden und Wahrheit in der Welt einzusetzen.

Anne Marshall
Übersetzung: BiDo


Erlaßjahr 2000”

Church and Peace unterstützt zusammen mit vielen anderen Gruppen, Initiativen und Kirchen die Kampagne “Erlaßjahr 2000 - Entwicklung braucht Entschuldung”. Bei der Forderung eines Schuldenerlasses für die hochverschuldeten Ländern geht es darum, das Überleben von Millionen von Menschen in den ärmsten Ländern zu sichern. Am 19. Juni 1999 findet in Köln ein entsprechender Aktionstag während des G8 - Gipfels statt. Auch die Initiative Ordensleute für den Frieden, engagiert sich in der Erlaßjahrkampagne, wie der folgende Artikel zeigt:

Bruder Markus Heinze, Mitarbeiter der franziskanischen Arbeitsgemeinschaften für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Frankfurt/Main, arbeitet bei der Initiative Ordensleute für den Frieden mit, die regelmäßig Mahnwachen und Aktionen zivilen Ungehorsams vor der Deutschen Bank plant. Außerdem arbeitet diese Gruppe beim “Erlaßjahr 2000” mit. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Aktionen geplant. Im Jahr 2000 soll ein Denkmal für die Opfer der Verschuldung im Frankfurter Bankenviertel errichtet werden. Die Provinz ist Mitträgerin der Kampagne gegen Rüstungsexporte und unterstützt finanziell die Aktionen für Kolumbien und die kurdischen Flüchtlinge in der Türkei.

Tauwerk, Nr. 4/1998


Umstrukturierung in der Geschäftsstelle

Erfreulicherweise hat sich unser Team seit Mitte Januar zunächst für die Dauer eines Jahres auf vier Personen erweitert. Dadurch können die wachsenden Aufgaben der Geschäftsstelle mit der nötigen Kompetenz und auf mehr Schultern verteilt wahrgenommen werden. Wir haben die Aufgaben untereinander in folgender Weise verteilt: Blaise Amstutz arbeitet als Freiwilliger zehn Stunden pro Woche und kümmert sich um die Buchhaltung. Darüberhinaus hat er viele praktische Aufgaben übernommen und wird sich auch um die Archivierung sämtlicher Dokumente in der Geschäftsstelle kümmern. Birgit Dobrinski arbeitet als Halbtagskraft und ist Ansprechpartnerin für die deutschsprachige Church and Peace - Region: Dazu gehört u.a. die Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe von „Kirche und Frieden“. Terri Miller ist als Vollzeitkraft Ansprechpartnerin für die französisch-, englischsprachige und osteuropäische Church and Peace - Region. Das umfaßt u.a. die Gestaltung und Redaktion der englischen und französischen Quarterly-Ausgaben und vor allem die logistische Koordinierung internationaler Konferenzen. Christian Hohmann hält vor allem die Kontakte zum Vorstand und zu befreundeten Organisationen, ist für die Koordinierung der Arbeit in der Geschäftsstelle, für Personalfragen, Arbeitsverträge, für Finanzen und Spendenbeschaffung zuständig, koordiniert die inhaltliche Church and Peace-Arbeit und vertritt sie nach außen. Die Bearbeitung der Post und die Planung von Publikationen geschieht in gemeinsamer Verantwortung.
Alle diese Aufgabenbereiche werden in gegenseitiger Absprache und Kooperation auch mit den Regionalbüros wahrgenommen.

Christian Hohmann

Neue C&P-MitarbeiterInnen stellen sich vor
Buchhalter und Babysitter

Gebürtig aus der französischen Schweiz - genauer gesagt aus Chaux-de-Fonds - “landete” ich (21 Jahre) am 10. Januar 1999 in einem kleinen Ort namens Laufdorf.

Motiviert durch den Wunsch, meine Kenntnisse der Sprache Goethes zu vervollkommnen, hatte ich mit der Vorsitzenden von Church and Peace, Marie-Noëlle von der Recke, Kontakt aufgenommen und erkundigte mich, ob es möglich wäre, für ein Jahr “au pair” im Laurentiuskonvent zu wohnen.

Ich bekam schon bald eine positive Antwort und habe gleich nach meiner Ankunft mit meiner Arbeit begonnen. Konkret sieht es so aus, daß ich ein Drittel meiner Zeit zwei kleinen Kindern (5 und 21 Monate) widme, mit ihnen spiele, spazieren gehe, ihre Windeln wechsle etc. Das zweite Drittel verbringe ich im Laurentiuskonvent, wo ich an Seminarwochenenden in der Küche, beim Putzen etc. helfe. Was das letzte Drittel betrifft, so arbeite ich für Church and Peace: Ich mache die Buchhaltung für dieses Jahr, erfasse die Buchtitel der Bibliothek im Computer ... und klebe Briefmarken und Etiketten auf die Briefumschläge, die Sie erhalten.

Ansonsten besuche ich an zwei Abenden pro Woche einen Deutschkurs und werde mich demnächst einem Sportverein anschließen, um mich hier in Deutschland “voll” zu integrieren.

Blaise Amstutz
Übersetzung: BiDo


Koordinatorin für Osteuropa

Ich heiße Dora Vaik und bin am 26. 7. 1970 in Ungarn geboren. An der Universität habe ich Germanistik und Französisch studiert und bin von Beruf Deutschlehrerin und Übersetzerin/Dolmetscherin. Ich bin in einem kleinen Dorf, Visegrad, aufgewachsen, wo meine Familie, das heißt meine Mutter und meine Schwester, noch immer leben. Ich selbst habe noch keine eigene Familie und wohne und arbeite zur Zeit in Budapest.

Ich bin römisch-katholisch. In meiner Kirchengemeinde in Visegrad war ich lange Zeit aktiv: Ich habe für Kinder und Jugendliche Religionsunterricht gehalten und verschiedene Programme, unter anderem Krippenspiele und Sommerlager, organisiert. Seitdem ich in Budapest lebe, ist die Mitarbeit in meiner Kirchengemeinde nur noch sehr eingeschränkt möglich.

Church & Peace habe ich durch Freunde, die Mitglieder der “Bokor-Bewegung” sind, kennengelernt. Da ich mit den Zielsetzungen und Grundsätzen von Church & Peace weitgehend übereinstimme, war es für mich eine große Freude, als mir Gyula Simonyi die Möglichkeit anbot, für Church & Peace in Ungarn zu arbeiten.
Als Halbtagsangestellte bei Church & Peace werde ich in Zukunft für die folgenden Aufgaben verantwortlich sein: Übersetzungsarbeiten (Vierteljahreszeitschrift, Prospekt), die Gewinnung neuer Mitgliedsgruppen und MitarbeiterInnen in Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern, Kontakt mit den Kirchen und Medien sowie allgemeine Öffentlichkeitsarbeit. Ich hoffe, daß ich mit meinen Fähigkeiten und Sprachkenntnissen gute Arbeit leisten kann.

Dóra Vaik



Ungarischer “Webmaster”

1975 wurde ich als Kind christlicher Eltern geboren. Ich bin das zweitälteste Kind einer ziemlich großen Familie: Ich habe sechs Brüder und eine Schwester. Meine Familie bedeutet mir sehr viel und ich lebe noch bei meinen Eltern. Im vergangenen Jahr verließ ich die Universität von Miskolc, Ungarn, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium als Ingenieur für Informationstechnologie. Vor kurzem begann ich mit meiner Doktorarbeit zum Thema “Verteilte Computersysteme”. Meine ganze Familie ist gegen jegliche Form von Gewalt eingestellt. Von daher zogen sowohl mein älterer Bruder als auch ich es vor, Zivildienst statt Militärdienst zu leisten.

Mit Church and Peace kam ich während der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung 1997 in Graz in Kontakt. Seitdem sind eineinhalb Jahre vergangen, und ich hatte inzwischen die Gelegenheit, viel über die Ziele und die Arbeit des C&P-Netzes zu erfahren.

Meine Koordinationsaufgaben für die osteuropäische Region umfassen die Erstellung der ungarischen und russischen Ausgaben der Vierteljahreszeitschrift “Kirche und Frieden” (Layout, Koordinierung der Übersetzung, Versand und Verwaltung der Datei, Druck), die Betreuung der Website und die Zusammenarbeit mit Dora.

Dávid Fülep
Übersetzung: BiDo

Nachrufe:

Centre Alain de Boismenu

Zu Beginn des Jahres 1999 erlitt die Gemeinschaft des Centre Alain des Boismenu den schmerzlichen Verlust zweier ihrer Mitglieder: Wenige Tage nach dem Tod von Frère Emile Rouquette am 5. Januar verstarb unerwartet der verantwortliche Leiter des Zentrums, Père Roger Rouff, am 10. Januar.

Eine während der Trauerfeier von Père Roger gestellte Frage des Zelebranten ist seitdem innerhalb unserer Gemeinschaft gegenwärtig: Wie gehen wir mit diesen Prüfungen um? Die Antwort finden wir im Beispiel Jesu und unter der Leitung des Heiligen Geistes: Wir werden weiterarbeiten an einer neuen Welt, in der Gerechtigkeit und Frieden herrschen, an einer neuen Gesellschaft, die aus dem Herzen des gekreuzigten Christus entspringt. Auf diesem Weg sind uns unsere Brüder Roger und Emile vorangegangen. Und dies ist auch der Auftrag unserer Gemeinschaft des Centre Alain de Boismenu.

Die Gemeinschaft bittet Sie/Euch, im Gebet an Père André Mayor zu denken, der Anfang des Jahres die Diagnose einer schwerwiegenden Krankheit erhielt, die einen operativen Eingriff erfordert. Möge der Herr ihn stärken und bewahren.

Louis und Nadette Joly
Übersetzung: BiDo

Pierrot Bovy

Am 21. Januar 1999 verstarb im französischen Dijon Pierrot Bovy, der Ehemann von Marie-Pierre Bovy von der Communauté de l’Arche. Die Beisetzung fand am 23. Januar in Mazille (Burgund) statt.

Jean-Baptiste Libouban, der verantwortliche Leiter der Arche-Gemeinschaften, würdigte Pierrot und dessen Engagement für den Frieden mit folgenden Worten: “Wir erinnern uns an den Landwirt Pierrot, an den Künstler Pierrot, an Pierrots Fastenaktion im Atomzentrum von Creys-Malville, als er sich für die Verteidigung der Menschenrechte und den Schutz des Lebens einsetzte und dafür bis nach Tahiti reiste, um gegen die französischen Atomversuche, gegen den Tod zu protestieren. Wir erinnern uns an Pierrot während der Gründung und des Bestehens der Arche-Niederlassung in Bonnecombe bis zu deren Schließung. Wir erinnern uns an Pierrot, wie er in seinen letzten Lebensjahren so intensiv nach der Wahrheit suchte, unterstützt von den Karmel-Schwestern, seinen Freunden in Mazille, den Gruppen “Démocratie et Spiritualité” und “Réseaux Espérances” und anderen. Wir erinnern uns an sein Lächeln, seine Lebensfreude, seine Liebe zur Schönheit, zum Gesang und zur Musik.”

Pierrot war Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes und der Gruppen “Stop Essais” und “Abolition 2000”. Kondolenzschreiben können gerichtet werden an: Marie-Pierre Bovy, Maison Jean Monnet, F-71250 Mazille.

Übersetzung: BiDo

Paul Champagnol

Christine Abt teilte uns im Namen der französischen Quäker mit:
Am 1. März 1999 verließ uns Paul Champagnol im Alter von 88 Jahren. Mehrere Jahre lang hat Paul die französischen Quäker bei Church & Peace vetreten. Als langjähriger Quäker hat er sich stets für Friedensbelange und das Wohlergehen aller eingesetzt.

In den letzten Jahren leitete er eine ökumenische Gebetsgruppe für kranke Menschen. Die deutlichsten Spuren hinterließ er jedoch in der kleinen Stadt, in der er lebte. Eine jüngere Nachbarin sagte über ihn: “Niemand war den Menschen näher, hilfsbereiter, offener - auch für die Ärmsten der Armen - als er. Er wird uns immer ein Beispiel bleiben, so wie Jesus, dem er während seines ganzen Lebens nachfolgte, sein Beispiel war.”

Uns bleibt eine große Leere, jedoch auch die Dankbarkeit für sein beispielhaftes, von Liebe und konkretem Handeln geprägten Leben.

Übersetzung: BiDo



Aktualisierung der Internetpräsenz der AGDF-Mitgliedsorganisationen

Seit September 1998 sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. (AGDF) und deren Mitgliedsorganisationen unter der Adresse www.friedensdienst.de im Internet vertreten. Die AGDF selbst wird ihre Internetpräsentation erweitern und aktualisieren. So werden z.B. die Weiterbildungsangebote der AGDF-Mitgliedsorganisationen und verschiedene Publikationen der AGDF aufgenommen werden.


OneWorld-Jobs: die Internet-Info-Börse für das Engagement in der Einen Welt

Unter der Internet-Adresse http://www.OneWorld-Jobs.org präsentiert die non-profit Internet-Agentur “Weitblick” möglichst umfassend “Chancen des Engagements im Ausland”. Mit Hilfe einer Info-Datenbank bekommt jeder, der Zugang zum Internet hat, die Möglichkeit, sich umfassend über Austausch-Programme, Workcamps, Freiwilligen- und Entwicklungsdienste zu informieren. Inhaltlich entspricht diese Info-Datenbank dem bislang von der “Kontaktstelle ökumenischer Dienste für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung” herausgegebenen “Ecumenical Directory of Church-Related Voluntary Service Organizations” (Verzeichnis christlich orientierter Freiwilligendienste weltweit). Dieses Verzeichnis wird in Zukunft von Church & Peace weiter aktualisiert und an Interessierte verschickt werden. Junge Menschen, die Interesse am Friedenszeugnis in Gemeinschaften oder allgemein am Friedenszeugnis, an Freiwilligendiensten etc. haben, können sich an die Internationale Church & Peace-Geschäftsstelle wenden, um weitere Informationen zu erhalten.

Freiwillige(r) gesucht für Brot und Rosen
und Peace Brigades International (PBS)

Quaker Peace and Service (QPS) sucht gemeinsam mit Quäker Hilfe eine(n) Freiwillige(n) für eine kombinierte Stelle in Hamburg.
Die/der Freiwillige sollte am Leben der kleinen christlichen Gemeinschaft “Brot und Rosen” teilnehmen und in deren “Haus der Gastfreundschaft” für Flüchtlinge und Obdachlose mithelfen, das sich im selben Gebäude befindet. Weiterhin sollte sie/er im Büro des deutschen Zweiges von Peace Brigades International mitarbeiten. Diese beiden kombinierten Tätigkeiten beinhalten sowohl Haushalts- und Büroarbeit als auch die persönliche und soziale Betreuung der dort wohnhaften Gäste.
Zu den erforderlichen Fähigkeiten gehören gutes Deutsch in Wort und Schrift, der Wunsch, in einer christlichen Gemeinschaft zu leben und zu arbeiten, Engagement für Frieden und Menschenrechte, Vertrautheit mit Computer und E-mail, Flexibilität und persönliche Reife.
Für nähere Einzelheiten wende man sich bitte an die Personalabteilung von QPS: QPS Personnel Section, Friends House, Euston Road, GB-London NW1 2BJ, Telefon: +44 - 171 663 1151. Bitte geben Sie die Anzeigennummer QPS 18 an.
QPS
Übers.: BiDo


Der Oekumenische Dienst im Konziliaren Prozeß (OED)
lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:

1.-4. Juli 1999: Gewaltfreies Training und Umgang mit interkulturellen Konflikten (nur für Frauen)
In Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Wohngemeinschaft der Vereinten Evangelischen Mission, in der Frauen aus verschiedenen Kulturen und Generationen leben, sollen Frauen die Möglichkeit haben, besonders den Umgang mit interkulturellen Konflikten zu trainieren.
Ort: Diemelstadt-Wethen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

16.-20. August 1999: Gender-Problematik in der Friedensarbeit
Hintergründe und Auswirkungen geschlechtsspezifischen Verhaltens in friedenspolitischen Zusammenhängen, Reflexion und Erarbeitung konkreter Handlungsmöglichkeiten
Ort: Seminarhaus in Bebra-Imshausen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

23.-27. August 1999: Interkulturelle und interreligiöse Friedensarbeit
Erfahrungsaustausch mit Christof Ziemer und Ljubinka Petrovic-Ziemer. Beide begleiten in der Vereinigung für interreligiöse Friedensarbeit “ABRAHAM” in Sarajevo den notwendigen Prozeß der Verständigung und Versöhnung.
Ort: Seminarhaus in Bebra-Imshausen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

13.-17. September 1999: Gemeinwesenarbeit als ein Element von Friedensarbeit
Die Methode von Richard Hauser und Hephzibah Hauser-Menuhin und Fallstudien werden vorgestellt. Zwei Freie MitarbeiterInnen des OED werden von ihren Erfahrungen in Rumänien berichten.
Ort: Seminarhaus in Bebra-Imshausen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

10.-15. Oktober 1999: Gewaltfreie Kommunikation / Einführung in die “Giraffensprache”
Mit Beate Ronnefeldt, Mediatorin, Kommunikationstrainerin und Friedensarbeiterin, u. N.N.
Ort: Seminarhaus in Bebra-Imshausen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

22.-26. November 1999: Kirche gestalten mit Friedens- und Versöhnungsdiensten
Gemeinsam mit Church & Peace will der OED der Frage nachgehen, wie Friedens- und Versöhnungsdienste sich in der Gestaltung von Kirche nachhaltiger einbringen können.
Vorbereitung: Christian Hohmann, Pfarrer und Geschäftsführer von Church & Peace; Christian Garve, Pfarrer und Geschäftsführer des OED.
Ort: Seminarhaus in Bebra-Imshausen. Kosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung): DM 250,- bis DM 500,- (je nach finanziellen Möglichkeiten).

Einzelprogramme und Anmeldung : Oekumenischer Dienst, Mittelstr. 4, D-34474 Diemelstadt-Wethen; Tel.: 05694-8033, Fax: 05694-1532,
e-mail: [email protected] (oder: [email protected])



TERMINE

10.-16. Mai 99: Internationales Friedenstreffen (Hague Appeal for Peace - Civil Society Conference) in Den Haag, Tel./Fax: 0031 70 363-4484/Fax: 0031 70 345-5951

16.-30. Mai 99: Pfingstkapitel der Initiative Ordensleute für den Frieden in Köln. Informationen bei: Markus Heinze, Sigmund-Freud-Str. 111, D-60435 Frankfurt a.M., Tel.: 069-545297, e-mail: [email protected]

27.-28. Mai 99: Church & Peace-Mitgliederversammlung in Bienenberg (bei Basel)

28.-30. Mai 99: Symposium anläßlich des 50jährigen Bestehens von Church & Peace in Bienenberg (bei Basel). (Anmeldungen bitte möglichst bis zum 1. Mai 99 an die Internationale C&P-Geschäftsstelle!)

16.-20. Juni 99: 28. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart unter dem Thema: ”Ihr seid das Salz der Erde”. Die Kontaktadresse für das “Friedenshaus”, das von Mitgliedern und Freunden von Church & Peace im Rahmen des Kirchentags organisiert wird, ist: Kerstin Horst-Rößle, Danneckerweg 16, D-71686 Remseck, Tel.: 07146-821350.

19. Juni 99: G8-Gipfel in Köln mit begleitender Aktion der Kampagne “Erlaßjahr 2000”. Informationen bei: Markus Heinze, Sigmund-Freud-Str. 111, D-60435 Frankfurt a.M., Tel.: 069-545297, e-mail: [email protected]

22.-26. November 99: Seminar zum Thema “Kirche neu gestalten in Friedens- und Versöhnungsdiensten” in Bebra-Imshausen. Gemeinsame Veranstalter: Oekumenischer Dienst und Church & Peace (vgl. S. XX)